Sonntag, 9. Januar 2011

Herbstsaison 2010 - Rückblick

Die erste Halbzeit der Saison 2010/11 ist also gespielt, das Jahr 2010 zu Ende; es darf zurückgeblickt werden auf 11 Spielrunden die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Höhenflüge gefolgt von rekordverdächtigen Niederlagen - eine sogar zweistellig - waren genauso Programmpunkte wie knifflige Aufstellungsfragen weil man entweder nur 10 Spieler (und davon einige noch lädiert vorm Vorabend), dann wieder 17 Spieler (aber nur 16 Dressen) zur Verfügung hatte.

Chronologisch - Die Saison begann auswärts in Ringelsdorf - gleichzeitig auch der erste Auftritt des neuen Trainerteams Toni u. Markus die das Amt von der KH-Revü-Eminenz (auch heute noch Ehren-Revü-Trainer) Franz übernahmen und sich mit der jungen Mannschaft hohe Ziele gesteckt hatten. Bei einer objektiven, nüchternen Betrachtung des Blanketts habe ich Toni noch in der Sommerpause zugestimmt einen Platz unter den Top 3 zu erreichen. Das Potenzial war/ist da, die Masse an Spielern ebenfalls um den ein oder anderen Ausfall kompensieren zu können.

Die ersten zwei Runden verliefen dann auch nahezu perfekt. Zuerst wurde Ringelsdorf ohne größe Probleme - spielerisch sogar recht ansprechend -  klar in die Schranken gewiesen (4:1), danach der Aufsteiger aus Gawainsthal mit 4:3 nach Hause geschickt; man war zwischenzeitlich sogar Tabellenführer.Was sollte uns bremsen, wer uns Punkte streitig machen?

In Kurzform: wir schlagen uns durch Unreife und taktische Undiszipliniertheit selbst. Wohl ein Tribut das man dem altersmäßig jungen Team zollen muss. Ausschweifende Partys in der Nacht vor dem Match, mangelnde Trainingsmoral - man könnte noch einige Leviten mehr lesen - sind in den unteren Klassen des Hobbyfussballs leider ständige Wegbegleiter und uns haben sie die nächsten Runden einiges an Sand ins Getriebe gebracht, wie eine empfindliche Niederlage (3:7) gegen die "Rentnertruppe" aus Ebenthal eindrucksvoll beweist. Angelaufen und ausgekontert, auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Fiel diese Niederlage noch hoch aus, so war jene gegen Dürnkrut (2:3) knapper aber auch in diesem Spiel war, dem Verlauf zufolge, mehr drinnen. Tja, und wenn dann einmal der Wurm drinnen ist wirds besonders schwer; man verliert sogar gegen Altlichtenwarth (3:4), rutscht auf den 9ten Tabellenplatz ab und muss die Saisonziele nach 5 Runden grundlegend revidieren.

Das Ende der Talfahrt kam wider Erwarten beim Heimspiel gegen Poysbrunn. Man könnte an dieser Stelle das oftgenötigte Sprichwort "Derbys haben eigene Gesetze" zitieren oder - den Tatsachen gemäß - das Match als "Benno-Festspiele" titulieren. Zur Bewährung in die Revü einberufen macht er mit 4 Toren in 80 Minuten eindrucksvoll klar, dass unsere Revü, wenn sie einen Goalgetter (wie es in den Jahren davor Django, Andi H. od. Bernd) in ihren Reihen hat jeden schlagen kann und das regelmäßiges Training viel Wert ist. 6:4, Rehabilitation geglückt - sollte dies die Trendwende im Herbst sein?

Leider nicht ganz. In der nächste Runde zeigt uns Tabellenführer Herrnbaumgarten erneut die Grenzen auf (6:1). Das kurze Zwischenhoch mit dem 2:1 Sieg gegen Aufsteiger Paasdorf (hart umkämpfte, durchwegs glückliche 3 Punkte (2:1)) währt ebenfalls nur bis zum bittersten Kapitel der Herbstsaison. Ein 10:0 auswärts gegen Spannberg - nochdazu mit nur 10 Feldspielern - wirft dann kurz vor Ende der Halbsaison erneut die Sinnfrage auf:

"Wozu das Ganze?!"

Da durch die neue Klassenteilung inzwischen Fahrtwege von bis zu 40km anfallen kann man durchwegs von einer Zeit- und Kostenfrage sprechen. Dass man seine Zeit auch sinnvoller und effizienter nutzen kann als sich auswärts der Blöße einer zweistelligen Niederlage hinzugeben ist wohl jedem klar, genauso wie es jedem bewusst sein sollte, dass man nur gemeinsam etwas erreichen kann. Man sollte - so der Idealfall - auch soweit sein, soviel an Verantwortungsbewusstsein an den Tag zu legen um sich nicht am Vortag des Match dermaßen ins Nirvana zu schießen, dass man am Tag danach nicht mehr stehen geschweige denn Laufen und seine gewöhnliche Leistung abrufen kann. Natürlich könnte man jetzt behaupten, dass ist ja nur eine "Hobby- oder Wirtshausliga" aber man darf dabei trotzdem nicht vergessen, dass schon in diesem Bereich einiges an finanziellen Mitteln notwendig ist um den Spielbetrieb (erfolgreich) aufrechtzuhalten (von Unkollegialität gänzlich abgesehen). However - genug der Moralpredikt.

Zum Abschluss gab es dann noch ein Unentschieden (1:1) im Heimspiel gegen Wilfersdorf, was durchaus als Achtungserfolg verbucht werden konnte, hatte man doch die bisherigen Spiele gegen die Nachbarn klar und ohne den Hauch einer Chance verloren. Im letzten Spiel des ersten Durchgangs, dem Saisonfinale in Drasenhofen, gabs dann, wie schon im ersten Meisterschaftsspiel eine ansehnliche Partie die wir von Anfang bis Ende klar dominierten und zeigten, was wir eigentlich zu leisten im Stande sind (6:3).

Zusammenfassend und Vorausblickend kann man sagen, dass bis auf ein paar Ausnahmen (und die jeweilige Tagesverfassung/Aufstellung) jeder Gegner zu schlagen ist und wir, wenn wir die Punkte machen die man vor dem Anpfiff als sicher betrachtet hat (Ebenthal, Altlichtenwarth), durchwegs oben mitspielen können. Die Top 3 sind (noch immer) erreichbar und würden durchwegs unserem wahren Wert entsprechen sofern wir wirklich zumindest 1x pro Woche aufs Training gehen oder sonst etwas in Richtung Kondition und Training machen. In diesem Sinne bleibt zu hoffen, dass dies alle so sehen und man gemeinsam topmotiviert in die Vorbereitung geht um die Aufholjagd erfolgreich starten zu können und es unserer Kampfmannschaft, in Sachen Erfolg, gleichzutun; solange wir noch die Chance dazu haben es aus eigener Kraft zu realisieren. Denn nächste Saison, mit alter Klasseneinteilung, wird es sicherlich wieder öfter vorkommen, dass die Revü Spiele ersatzlos gestrichen werden, da die Gegner keine Mannschaft stellen können.